Mittwoch, 30. August 2017

afaao in Salzburg (AT) / Symposium 2016 der GTF

Die Arbeit von afaao wurde auf dem Symposium zum 30jährigen Jubiläum der Gesellschaft für Tanzforschung in Salzburg, welches vom 18. bis zum 20. November 2016 stattfand, (re)präsentiert. 

Unsere zwei Beiträge bestanden aus einer Lecture Demonstration und einem anschließenden Workshop mit Schwerpunktlegung auf intermediale Transformationsprozesse. 



photo: Martin Schulte



 LEC DEM

Spuren aus Zeit und Raum in der multimedialen Tanz-Performance
as far as abstract objects

Foteini Papadopoulou, Lukas Tobiassen, Martin Schulte

ABSTRACT
Unsere Wahrnehmung von der Bewegung eines Körpers im Raum und in der Zeit ist auf eine Perspektive und einen Moment beschränkt. Gleiches gilt für Klang und Bewegtbild.
 Mit dieser Problematik als Ausgangspunkt arbeiteten Künstler/-innen, Wissenschaftler/-innen und Techniker im Projekt as far as abstract objects (Essen, 2014). Sie suchten gemeinsam nach Antworten auf Fragen zur Wahrnehmung, zum Entstehen, Variieren und Komponieren von Bewegung, Klang und Bewegtbild sowie zum Gestalten der Zeit und des Raums, in dem diese Medien koexistieren und miteinander korrelieren. Im Labor-Charakter erforschten die Wirkenden zunächst das Bewegungsgeschehen. Darauf aufbauend untersuchten sie seine Interaktion mit den anderen Medien und experimentierten mit intermedialen Transformationen, z.B. indem sie Bewegungskonzepte für einen Klang oder eine abstrakte computergenerierte Grafik suchten.
Ursprüngliche Inspiration zur Realisierung des Projekts waren die „Raumwege“, die Wege, welche ein Körperteil bzw. der Endpunkt eines Körperteils (z.B. Fingerspitzen) im Raum zeichnet. Vielleicht am bekanntesten von Rudolf Laban als „Spurformen“ formuliert, werden diese unsichtbaren dynamischen Konstrukte von verschiedenen Bewegungsforschern/-innen und Künstlern/-innen  unterschiedlich konzeptualisiert und kontextualisiert, z.B. in den Bewegungsstudien Frank Bunker Gilbreths, oder bei der Untersuchung von miteinander interagierenden Raumwegen in „simultanen Bewegungen“ von Noa Eshkol und John G. Harries. In as far as abstract objects galt unser Interesse für Spuren einerseits der immanenten Wechselwirkung räumlicher und zeitlicher Aspekte in der Bewegung und andererseits der Wechselwirkung akustischer und visueller Elemente in der Performance.
Bei dieser Lec Dem werden ausgewählte Konzepte aus dem Stück vorgestellt und anhand von audiovisuellen Beispielen wird die distinkte, systematische und gleichzeitig kreative Herangehensweise dieses Projekts plastisch erläutert.

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WORKSHOP

Intermediale Transformationsprozesse beim Komponieren:
Klangelemente als Urmaterial für die Entwicklung von Bewegungskonzepten

Foteini Papadopoulou, Lukas Tobiassen

In diesem Workshop werden den Teilnehmern/-innen Muster intermedialer Zusammenarbeit aus dem Projekt as far as abstract objects vorgestellt. Papadopoulou und Tobiassen werden die Teilnehmer/-innen bei der praktischen Umsetzung sowie bei der Erforschung alternativer Interpretationsmöglichkeiten begleiten.
In as far as abstract objects formulierte der Arbeitsprozess seine inhaltliche Zielsetzung zunächst absichtlich abstrakt. Festgelegt wurde allerdings schon zu Beginn dieses Prozesses das „Wie“, die Methodik: composing by analyzing. Aufgrund des ebenfalls vordefinierten Anspruchs an Systematik und Konsequenz strukturierte und navigierte sich dieser Prozess dabei von alleine, d.h., alle kreativen Entscheidungen bauten organisch aufeinander auf. Beim praktischen Vorgehen nach dem Konzept „Komponieren durchs Analysieren“ wurde zuerst das jeweils Elementarste der beteiligten Ebenen definiert. Z.B. war dies bei der Architektur die Linie – und bei der Musik waren es die drei Klangelemente: Partikel, Schwingung (Sinus) und Rauschen.
In der ersten Einheit dieses Workshops wird eine Einführung zur Klanganalyse und die Erklärung der Differenzierungen sowie Beziehungen dieser drei Elemente von- bzw. zueinander ein gemeinsames Verständnis für unser Arbeitsobjekt schaffen. Als Nächstes werden bewegungsanalytische Werkzeuge präsentiert. In diesem Fall sind dies grundlegende Prinzipien aus der Bewegungsnotation, welche sich aufgrund ihres Kernprozesses, das Umdenken von vierdimensionaler Bewegung in zweidimensionale Grafik, bei den intermedialen Transformationen erhebliche konzeptionelle Unterstützung anbietet. Ein angewandtes Transformations-Muster wird vorgestellt, nach dem die Klangelemente zu Raumdimensionen kalibriert werden, bevor bewegungstechnische Äquivalente gesucht werden. In der zweiten Einheit wird man die Möglichkeit haben, eigene Konzepte zu entwickeln und praktisch auszuprobieren. Abgeschlossen wird der Workshop mit Ansätzen zur weiteren Bearbeitung des Materials und gemeinsamem Austausch zum Thema Transformationen.

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Hier können Sie / könnt Ihr das vollständige Programm des Symposiums lesen

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